Zuzana Bláhová: Schatzsuche in der Archäologie
In der Archäologie geht es entgegen der sehr verbreiteten allgemeinen Annahme nicht um eine Schatzsuche. Der Begriff „Schatz“ wird jedoch auch gebraucht, traditionell meist für Funde von sehr wertvollen Gegenständen, die in der Vergangenheit vergraben worden sind (sog. Depotfunde: bewusst vergrabene Gegenstände aus Bronze, Gold, Glas, Bernstein oder auch Keramikgefäße – als solche oder deren Inhalt wie Lebensmittel u.ä.). Doch auch sie sind nicht der Hauptgewinn der Ausgrabung. Das wichtigste sind die Informationen über die Vergangenheit, die man aus solchen Funden, ihrer Art oder dem Ort, an dem vergraben wurden, gewinnen kann. Trotzdem findet der Schatzbegriff auch in der Wissenschaft im übertragenen Sinne seine Anwendung, auch wenn es dabei manchmal um wertlose Abfälle handeln kann, die jedoch unser Wissen enorm bereichern können. Es kann sich aber auch um einen alten Fundbericht über längst verlorengegangene Gegenstände handeln oder gar um einen Menschen, ohne den die Archäologie längst nicht den Wissensstand erreicht hätte, den sie heute hat.
Der Vortrag findet in tschechischer Sprache statt.