Thema des Vortrags ist die Aufgabe der Tonerde in der Sozialgeschichte der Menschheit.
Wir kommen auf die ersten Nachweise von Keramikgegenständen aus der Jungsteinzeit zu sprechen, von denen die Plastik der Venus von Věstonice sicher die bekannteste ist. Die Weiterentwicklung der Herstellungstechnologie wird zur Zeit der frühesten Bauern, die erste Gefäße aus Keramik fertigten, fortgeführt. In Mitteleuropa wurden Keramikfunde zum wichtigsten Beurteilungskriterium für die Chronologie von archäologischen Funden.
Zum Vergleich mit der Entwicklung im vorgeschichtlichen Mitteleuropa wird im Vortrag auch typische aus der Antike stammende Keramik vorgestellt. Die Antike brachte nicht nur eine Entwicklung auf ästhetischer Ebene, sondern vor allem in Hinblick auf die Technologie der Herstellung von Produkten aus Ton mit sich. Im Verlauf der Jahrhunderte entwickelte sich nicht nur die Produktion von Keramik (Gefäße), sondern auch der Koroplastik (Figuren). Bei beiden Zweigen wurde durch die Nutzung von Formen im Hellenismus und der Römerzeit eine serienmäßige Produktion eingeführt. Nicht unerwähnt bleibt die grundlegende Produktion von so genannten Terrakotten, d.h. Ziegeln und Dachpfannen, die eine nie dagewesene Entwicklung des Bauwesens ermöglichten.
Die Veranstaltung findet in tschechischer Sprache statt.
Referenten: Doc. PhDr. Miroslav Popelka, CSc. (Archäologisches Institut, Philosophische Fakultät der Karlsuniversität in Prag), PhDr. Pavel Titz, Ph.D. (Nationalmuseum, Prag)