Der seit der Steinzeit immer wieder aufgesuchte Vulkankegel des Rauhen Kulms bildet als eine der auffälligsten Landmarken Nordostbayerns das Zentrum einer mittelalterlichen Siedlungslandschaft, die als Flednitz – slawisch für eine wasserreiche Landschaft – überliefert ist. Nach ersten archäologischen Untersuchungen in den Jahren 1908-1910 durch Adalbert Neischl gelten die seit 2004 laufenden aktuellen Grabungen vor allem der Umwehrung des 8.-10. Jahrhunderts auf der Ober- und Unterburg. Der Rauhe Kulm mit seinen aufwendigen Befestigungen übernahm an der östlichen Peripherie des Reiches seit karolingischer Zeit ähnliche Funktionen wie der Burgwall in dem 1061 erstmals erwähnten Egere für das Egerland. Archäologische Grabungen im Bereich und Umfeld der späteren staufischen Pfalz von Eger-Cheb belegen auch hier ein seit dem frühen Mittelalter bestehendes administratives, aber auch kirchliches Zentrum. Topographische und archäologische Analogien sprechen für engste historische Beziehungen zwischen Flednitz und Egerland, beides Landschaften, die im hohen Mittelalter zum bairischen Nordgau gehörten.
Während der Exkursion sollen beide Plätze inklusive der Museen besucht werden, für den Rauhen Kulm ist unbedingt bergtaugliches Schuhwerk empfohlen.
Anmeldung bis 15.06. unter vaclav.vrbik@geschichtspark.de erforderlich.
Die Exkursion findet in deutscher (und bei genügend Anmeldungen von tschechischer Seite auch in tschechischer) Sprache statt.
Leitung: PD Dr. Hans Losert, Universität Bamberg, Prof. Dr. Jiří Macháček, Universität Bamberg / Universität Brno/Brünn